Wagonette – Rockaway, Gesellschaftswagen, um 1900
Höhe 224 cm, Länge 345 cm, Breite 155 cm,
Rad ⌀ vorne 78 cm, hinten 100 cm
Der hölzerne offene Aufbau mit angeschlossenem Kutscherbock ist beige und grün lackiert, das leicht gewölbte hohe Blechdach wird von vier schwarz lackierten runden Eisenstangen getragen, die mit den eisernen Arm- und Rückenlehnen der Bänke verbunden sind. An der Rückseite des Kastens befindet sich der Einstieg. Auf dem Wagen haben bis zu 10 Passagiere auf zwei zur Fahrtrichtung ausgerichteten Bänken Platz. Die Sitzpolster auf den hölzernen Bänken und die Polsterung der beiderseits an den Rückenlehnen durchgehend montierten Querbretter sind mit schwarzem Leder tapeziert. Grün lackierte Speichenräder aus Holz mit Laufflächen aus aufgeschrumpften Eisenringen.
Als Wagonette bezeichnet man eine Kutsche, bei der die beiden Sitzbänke hinter dem Kutschbock längs zur Fahrtrichtung angeordnet sind. Die Bezeichnung Rockaway wird verwendet wenn der Kuscher durch ein vorgezogens Dach geschützt wird. Der Kutscherbock befindet sich auf gleicher Höhe mit den Sitzbänken der Fahrgäste. In Wien war der Wagentyp seit dem 18. Jhd. als Zeiserlwagen bekannt. Ursprünglich handelte es sich um einen einfachen bäuerlichen Leiterwagen, in den man Sitzbretter legte und überdachte, um ihn für den Personentransport verwenden zu können. Anfang des 19. Jahrhunderts durften Gesellschaftswägen und Stellwägen nur außerhalb der Städte für Fahrten zu Ausflugszielen und nahegelegenen Orten verwendet werden. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen gefederte und halb geschlossene bequemere Nachfolgemodelle auf den Markt, die auch im regulären Linienverkehr eingesetzt wurden.




